Antworten zu den wichtigsten Fragen der Risikofaktoren des Schlaganfalls.
Der Schlaganfall ist nach Krebs- und Herzerkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Wie können Patienten wirkungsvoll vorbeugen?
Ist das Alter entscheidend?
Ja, aber auch im jüngeren Alter können Schlaganfälle auftreten. Prominente Beispiele sind Gaby Köster oder Wolfgang Niedecken. Allerdings nimmt das Risiko mit dem Alter zu. Ab dem 55. Lebensjahr verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall zu erleiden etwa alle 10 Jahre. Männer haben übrigens gegenüber Frauen ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko einen Schlaganfall zu erleiden.
Sind Bluthochdruck und Zuckerkrankheit ein Risiko?
Bluthochdruck und ein Diabetes mellitus sind die wichtigsten Risikofaktoren. Eine fachgerechte Behandlung kann das Risiko hier um bis zu 60 Prozent verringern.
Gibt es familiäre Belastungen?
Insbesondere Schlaganfälle von Familienangehörigen 1. Grades wie Eltern und Geschwister, aber auch der Großeltern
spielen eine Rolle für ein Veranlagungsrisiko.
Welches Risiko haben Raucher?
Rauchen erhöht das Risiko für einen Schlaganfall erheblich, um das 1,5 fache. Rauchen begünstigt die Entstehung von
Gefäßverkalkungen und -verschlüssen.
Spielt das Gewicht eine Rolle?
Übergewicht begünstigt das Entstehen eines Schlaganfalls. Ideal ist ein Body-Maß-Index zwischen 18 – 25. Ein BMI > 25 erhöht das Risiko um 25% und ein BMI > 30 um 68%.
Sind erhöhte Blutfette gefährlich?
Auch erhöhte Cholesterinspiegel sind wichtige Risikofaktoren, besonders bei vorgeschädigten Gefäßen. Die Fette lagern sich in der Gefäßwand ab, bilden Verkalkungen und führen zu Gefäßverengungen. Verkalkungen der Herzkranzgefäße oder ein Herzinfarkt zeigen ein fortgeschrittenes Risiko an, dass andere Gefäße, insbesondere die Halsschlagadern, ebenfalls Arterienverkalkungen bilden.
Sind depressive Menschen häufiger betroffen?
Statistisch erleiden depressive Menschen häufiger einen Schlaganfall. Bei ihnen finden sich mehr arteriosklerotische Gefäßverengungen als bei nicht Depressiven. Warum dies so ist, ist noch nicht genau geklärt.
Kann ich meine Risikofaktoren untersuchen lassen?
Ja, die Dicke der Halsschlagaderinnenschicht (Intima-Media-Dicke) ist ein Maß für die Veränderung durch die Atherosklerose und gibt Hinweise auf das Schlaganfallrisiko. Je dicker die Innenschicht, desto höher das Risiko.
Wer untersucht die Halsschlagadern?
Die Neurologen Dr. Sudau und Dr. Schütt aus Willich sind Spezialisten für die Ultraschalldiagnostik der Halsschlagadern. Ihre tausendfache Erfahrung verhilft ihren Patienten zu einem sicheren Gefühl in der Beurteilung der Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Leider ist die Ultraschalluntersuchung nicht im Vorsorgekatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen, so dass diese wichtige Untersuchung von den Patienten selbst gezahlt werden muss.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass bis zu 70 Prozent der Schlaganfälle durch Vorbeugung verhindert werden können.
Dr. Schütt bei der Untersuchung der Halsschlagader mittels Ultraschall